BEGRÜSSUNG
wenzel a. haller | artist in residence ch
Wenzel begrüsst alle Anwesenden und dankt Juman Abboud, Jaspar Walgrave und Samuel Herzog für die Teilnahme sowie dem Forum Schlossplatz für die Gastfreundschaft.
Die Gründe für die Einladung: Jumana lebt in Jerusalem, verbrachte eine ihrer ersten Gastaufenthalte im Jahre 2002 im Gästatelier in Aarau. Sie kennt die beiden Seiten, einerseits als Kunstschaffende sowie als Residenzanbieterin.
Jaspar Walgrave hat als Chef des Verbindungsbüros im Ausland eine wichtige Rolle innerhalb Pro Helvetia inne und nennt die Umstände und Befindlichkeitena gerne beim Namen. Er hat einige Jahr in Südafrika verbracht.
Samuel Herzog gilt als einer der renommiertesten Kunstkritiker der Schweiz, schreibt für die NZZ und verfügt trotzallem über eine tüchtige Portion Humor.
Ist der Aufenthalt im Ausland für Künstler aus einer Krisenregion eine Art von Auszeit? Ferien gar?
Jumana verneint und relativiert. Als sie 2002 nach Aarau kam, hatte sie verschiedene Vorstellungen darüber, die sich nicht alle erfüllten, oder genauer: erfüllen konnten. Sie fühlte sich priveligiert und herausgefordert, abseits der bekannten Umgebung als Künstlerin zu arbeiten, aber auch die neue Welt, die Kultur, die Menschen, das Essen usw. kennenzulernen und diese in die Arbeit einfliessen zu lassen. Es war eine heroische Mission und sie war sich sicher, dass sie am Ende des sechsmonatigen Aufenthaltes die Heldin sei. Was z.B. nicht eintraf war der heilende Effekt.
Verschlimmerte der Aufenthalt die eigene Lebenssituation und Befindlichkeit?
Ja und nein. Man wird sich auf eine andere Art bewusst, dass man, um den Stress des tagtäglichen Konfliktes zu ertragen, Filter aufgebaut hat. Weg zu sein, in einer Residency gibt einer Kunstschaffenden ein Zeitfenster, Kunst in einem friedlicheren Umfeld zu produzieren. Konflikte können zu einer Stagnation der Kunstkreation führen.
Eine Residency kann auch dazu führen, eine produktive Leere zu finden, die das eigene Werk stark vorwärtsbringen kann.
Was hat der Aufenthalt ausgelöst?
Es hilft eine Auslegeordung zu finden, sich von Neuem inspirieren zu lassen. Hier in Aarau fand sie Bücher in einem Secondhandshop, die sie schliesslich zu Bildern inspirierten, die sie sonst nie gefunden hätte.
Ist es eine gute Idee Künstler aus einer Konfliktregion in die Schweiz einzuladen?
Der Kunstschaffende ist eine Art Botschafter und bringt den Menschen hier die Problemstellungen verständlich näher. Die in der Schweiz lebenden wissen darüber meist nur aus zweiter Hand Bescheid. Abgesehen von gegenseitiger menschlicher, kultureller und künstlerischer Beeinflussung und Anregung. Deckt sich das Beschriebene in etwa mit den Gesprächen innerhalb der Pro Hel