20.11.25. – TaDA Spinnerei 2025 – Textile Kooperationen

Freitag 20. November, 14:00 – 19:00 Uhr
Kunstmuseum St.Gallen
Museumstrasse
32 CH-9000 St.Gallen
 
Kooperationen spielen in der Textilindustrie eine zentrale Rolle. Die enge Zusammenarbeit zwischen Gestaltung, Technologie und Produktion ermöglicht nicht nur innovative Materialentwicklungen, sondern beeinflusst auch die sozialen, kulturellen und ökologischen Rahmenbedingungen der Textilproduktion. Auch in künstlerischen Disziplinen sind kollaborative Projekte zurzeit im Trend. Die Spinnerei befragt aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema vom Handwerk über die Kreislaufwirtschaft bis hin künstlerischen Kollaborationen.


Wir bitten Sie, Ihre Teilnahme unter info@tada-residency.ch anzumelden.
Die Anmeldung zum Workshop Herding Wool ist obligatorisch.

14.00 Begrüssung

– Ursula Steinhauser, Leiterin Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden, Trägerschaft TaDA

– Gianni Jetzer, Direktor Kunstmuseum St.Gallen



14.10 Einführung

– Marianne Burki, Leiterin TaDA

– Meret Ernst, Designspezialistin, Kuratorin am Museum für Gestaltung Zürich 



14.15 – 15.15 Wolle im Fokus: Materialrecherche, Zusammenarbeit und Design-Anwendungen. Präsentation und Workshop: Herding Wool (Englisch)

Die Schweizer Designerinnen Alix Arto und Emma Casella haben sich mit der chinesischen Designerin Yihan Zhang von der Róng Design Library für das Projekt „Herding Wool“ und mit Nina Conrad von Fibershed DACH für eine Wollbibliothek zusammengetan, um Lieferketten und die kulturelle Bedeutung von Wolle zu erforschen. Das Filzen dient als Brücke zwischen Tradition und Innovation: durch die Kombination regionaler Materialien mit internationalen Techniken zeigen die Designerinnen, wie Handwerkskunst das Erbe bewahrt und zeitgenössisches Design ermöglicht – immer mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit.


Nach der Präsentation findet ein Workshop statt. Die Teilnehmer*innen der Spinnerei stellen Filzstücke mit traditionellen Techniken und seltenen Pro Specie Rara-Fasern her. Sie erwerben dabei handwerkliches Know-how und neue Perspektiven auf Wolle als vielseitiges Material.


– Alix Arto und Emma Casella, Herding Wool

Q&A: Marianne Burki



15.15 – 15.30 Pause

15.30 – 16.15 Neue Fasern (Deutsch)
Die Firma Bäumlin & Ernst AG hat zusammen mit der Empa (Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) ein hauchdünn beschichtetes PFAS-freies Garn entwickelt, das sie nun zu einem Funktionsgarn weiterverarbeitet. Daraus entstehen schnelltrocknende Stoffe für Sporttextilien. Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften für Regenjacken, Badehosen oder Möbelstoffe erfordern eine chemische Ausrüstung. Fluorhaltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirksam, aber auch gesundheitsschädlich und reichern sich in der Umwelt an. Empa-Forschende entwickeln ein Verfahren mit alternativen Substanzen, mit denen sich umweltfreundlich hydrophobierte Textilfasern herstellen lassen. Erste Analysen zeigen: die guten Fasern weisen Wasser sogar besser ab und trocknen schneller als herkömmlich ausgerüstete Produkte.


– Bernd Schäfer, CEO, beag, Wattwil

– Dirk Hegemann, Wissenschafter, Empa

Q&A: Meret Ernst



16.15 – 16.35 Alleingang ist Sackgasse. Kollaboration als Notwendigkeit für Kreislaufwirtschaft (Deutsch)
Kreislaufwirtschaft ist weitaus mehr als nur Recycling – sie fordert uns heraus, eingefahrene Denkmuster zu verlassen. Sie zeigt: kein Unternehmen, keine Branche kann diesen Weg allein gehen. In der Textilindustrie etwa wird sichtbar, wie stark Innovation, Kooperation und kultureller Wandel ineinandergreifen müssen, damit Ressourcenströme verlangsamt, geschlossen oder effizienter gestaltet werden. Nur durch geteiltes Wissen, mutige Partnerschaften und offene Innovation gelingt es, aus Fragmentierung Ganzheit zu schaffen – und aus ambitionierten Zielen eine notwendige Transformation zu formen, die lokale Wirtschaft stärkt und unsere Umwelt schont.


– Olivier Meile, Doktorand, HSG St.Gallen

Q&A Meret Ernst



16.35 – 17.05 Round-Table (Englisch)
mit Bernd Schärer, Dirk Hegemann, Alix Ardo, Emma Casella, Olivier Meile, Gianni Jetzer 
Moderation Meret Ernst und Marianne Burki



17.05 – 17.30 Pause



17.30 Resultate aus der TaDA Residency (Englisch und Deutsch)

– Nina Azoulay, Künstlerin, Frankreich

– Kira Kessler, Textildesignerin Künstlerin, Deutschland/Italien

– Judit Eszter Kárpáti, Künstlerin und Materialforscherin, Ungarn

Moderation Meret Ernst

ab

19:00 
Grüsswort von Susann Metzger, Regierungsrätin Appenzell Ausserrhoden

Festlicher Apéro



19.30 Einblick in die Ausstellung marce norbert hörler: Slant 
mit marce norbert hörler und Nadia Veronese

6.11.25. – Meet the Artist – Lê Ngọc Duy

Do 6. November 2025 – 17.30 Uhr
ORT: KINO CAMEO, Winterthur
Eintritt frei

Der in Vietnam geborene und aufgewachsene Lê Ngọc Duy ist der Stipendiat der diesjährigen Kurzfilmtage Residency @ Villa Sträuli. Lê Ngọc Duy ist ein in Ho Chi Minh lebender Filmemacher, der sich mit Erinnerungspolitik, Geschichte, queeren Ausdrucksformen und dem Kulturerbe Zentralvietnams auseinandersetzt. Mittels Erzählungen, Essayfilmen, Reenactments und Archivmaterial von seiner Familie und seiner Heimatstadt hinterfragen seine jüngsten Werke die Bedeutung offizieller Narrative für das kollektive Gedächtnis und den Einfluss grösserer Systeme auf die Konstruktion von Geschichte. Bei Meet the Artist erzählt er von seinen Erfahrungen während der Residency sowie seinen vergangenen und zukünftigen Projekten.
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6.11.25. – Jeudi en résidence avec Tomasz Swoboda

Raymond Roussel : la vie, le « procédé », et le peu qu’il en résulte pour un traducteur
Quiconque essaie aujourd’hui de parler de Raymond Roussel se voit obligé de recourir à sa légende, composée de son immense richesse, de ses voyages et de ses manies étranges, ainsi qu’à son fameux « procédé » d’écriture, à savoir un système linguistique complexe, et dévoilé seulement après son décès (Comment j’ai écrit certains de mes livres, Alphonse Lemerre, 1935), à l’aide duquel il rédigea la plupart de ses ouvrages.
Cependant, si la figure « Roussel », telle qu’elle fonctionne dans l’histoire de la littérature, est constituée surtout de ces deux éléments, leurs conséquences pour un traducteur sont presque inexistantes. En effet, devant l’impossibilité pratique de traduire le « procédé » et ses effets, il faut se poser la question : comment, malgré tout, rendre cette légende et ce procédé présents dans le texte final ?
Chaque premier jeudi du mois, de 19h à 20h, un·e écrivain·e en résidence vous ouvre une fenêtre sur son travail, ses univers et ses motifs, selon une forme libre d’intervention. Une heure en carte blanche à partager, suivie d’un apéritif.
En savoir plus

Essayiste et traducteur polonophone et francophone, Tomasz Swoboda est professeur à l’Université de Gdansk. Il est l’auteur de plusieurs ouvrages et articles consacrés à l’art et à la littérature tels que Raconter, un acte culturellement marqué (avec Jean-Louis Tilleuil, Academia, 2023) ou Processus créateur et voies négatives (avec Lydie Parisse, Lettres Modernes Minard, 2024). Il a également traduit en polonais des œuvres de nombreux·ses auteur·rices tels que Michel Leiris (Mowa słowa, PIW, 2018) ou Marcel Proust (Sodoma i Gomora, Officyna, 2022 ; Uwięziona, Officyna, 2024). En 2022, il est lauréat du programme de soutien à la littérature Boy-Żeleński.

Événement en français
Entrée Gratuit, sur réservation en ligne
Jeudi 6 novembre 2025 à 19h
Fondation Jan Michalski pour l’écriture et la littérature
En Bois Désert 10, 1147 Montricher, Suisse